Sun blockiert OpenBSD

Über ein Jahr lang soll sich Sun geweigert haben, wichtige Spezifikationen zu UltraSPARC III herauszurücken. Der OpenBSD-Leiter Theo de Raadt ging nun in die Offensive.

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Theo de Raadt, Leiter des Projekts OpenBSD, ist mit Sun Microsystems unzufrieden. In einem Beitrag zu einer Mailing-Liste wirft er dem Unternehmen vor, dass es wichtige Spezifikationen zum UltraSPARC-III-Chip vorenthalte. Die Dokumentation, die Sun im Internet zur Verfügung stelle, sei nicht ausreichend. Dies hätten mehrere Programmierer festgestellt.

Bereits seit mehr als einem Jahr habe das OpenBSD-Projekt Sun um die Übergabe der Dokumentation gebeten; man habe mit etwa 20 Sun-Mitarbeitern gesprochen, ohne dass etwas passiert sei. Dabei seien die Informationen unabdingbar, um das freie Multi-Plattform-Betriebssystem OpenBSD den UltraSPARC-Chips anpassen zu können. Sun habe sich arrogant verhalten, meint de Raadt, und weiter: "Wenn Sun sagt, sie seien offen, dann sollten sie jetzt damit anfangen."

de Raadt nannte in seinem Beitrag E-Mail-Adresse und Telefonnummer des angeblichen Verantwortlichen bei Sun, damit die Teilnehmer der Mailing-Liste bei ihm anrufen können. Außerdem wollte er Kontakt zur Presse aufnehmen. Die Strategie scheint gefruchtet zu haben. Wie ZDNet berichtet, soll Sun dem OpenBSD-Team zugesagt haben, dass es die gleichen Informationen bekomme wie andere Open-Source-Projekte auch. (anw)